Von außen betrachten viele den Aktienmarkt und den Handel, der hier stattfindet, als ein sich wiederholendes Muster, bei dem man zunächst eine Aktie kauft und sie dann nach einer gewissen Zeit kauft. Tatsächlich stellt diese Form immer noch die zentrale Vorgehensweise dar, doch der Variantenreichtum für eine Investition an der Börse ist deutlich größer. Eine Investitionsform, die in den letzten Jahren auch im Privatkundenbereich deutlich an Verbreitung gewonnen hat, ist das CFD Trading. Die Abkürzung steht dabei für Contract for Difference und fasst eine Handelsform zusammen, bei der durch den Einsatz von finanziellen Hebeln die Wirkung auch kleinerer Kursbewegungen vervielfacht werden kann.
Neben Aktien können mit CFDs auch so gut wie alle anderen Börsenprodukte als Basiswerte gehandelt werden. Notwendig ist aber neben persönlichen Fähigkeiten auch ein spezifischer Anbieter. Denn anders als im Handel mit Aktien benötigt der Trader ein spezielles Konto, mit dem er „auf Margin“ handeln kann, also durch den Einsatz einer begrenzten finanziellen Summe deutlich größere Volumen am Markt bewegen kann. Ein solches Konto wird ausschließlich von auf diese Form des Handels spezialisierten CFD Brokern angeboten, von denen es mittlerweile eine beachtliche Auswahl gibt. Der Anleger sollte dabei aber nicht nur denjenigen mit den besten Konditionen wählen, sondern auch auf eine Reihe weitere Merkmale achten. Worauf es dabei im Einzelnen ankommt, möchten wir in den folgenden Abschnitten erklären. Nicht nur für Anfänger kann dabei ein sogenanntes Demokonto ein wertvolles Feature sein, mit welchem sich nicht nur die ersten Schritte in dieser Art des Handels erproben lassen. Auch gestandene Investoren greifen gerne auf ein solches Angebot zurück. Auch diese Facette möchten wir in unserem Bericht näher beleuchten.
Folgende CFD Broker haben wir bereits getestet:
- Admiral Markets
- ayondo
- BANX Trading
- BDSwiss
- CMC Markets
- ETX Capital
- flatex
- FXCM
- FXFlat
- GKFX
- iForex
- IronFX
- Markets.com
- Plus500
- QTrade
- Smart Markets
- Swissquote
- Varengold
- WH SelfInvest
- XM
- XTB
- XTrade
Handelsangebot – Die Auswahl bestimmt der Anbieter
Anders als bei einem regulären Aktiendepot hat der Trader im CFD Handel nicht die freie Auswahl, die ihm der Markt bietet, sondern ist mit Blick auf die verfügbaren Werte auf das Angebot des jeweiligen Anbieters angewiesen. Diese verfolgen bei der Zusammenstellung ihres Angebotes durchaus unterschiedliche Strategien. Während einige CFD Broker tatsächlich auf eine extrem breite Auswahl von verschiedenen Basiswerten setzen, besteht das Angebot bei anderen nur aus knapp 100 unterschiedlichen Werten. Nicht für alle Anleger muss in diesem Zusammenhang die schiere Masse an handelbaren Werten entscheidend sein. Um hier richtig zu entscheiden, sollte sich der Anleger zunächst fragen, welche Art des Handels er überhaupt betreiben möchte. In den allerweinigsten Fällen werden CFD Trader aber als strategisch bzw. langfristig orientierte Anleger handeln, welche einzelne Werte über einen längeren Zeitraum halten. Dies ist zwar prinzipiell möglich, da es sich bei CFDs um zeitlich unbegrenzte Finanzderivate ohne Laufzeit handelt. Aber bereits bei Haltefisten von mehr als einem Tag fallen dabei sogenannten Roll Over Kosten an, also Finanzierungskosten für das eingesetzte Fremdkapital.
Viel eher ist das CFD Trading daher auf sehr kurze Haltefristen ausgerichtet, so dass es für den Händler vor allem darauf ankommt, dass die Transaktionen zu präzisen Kursen abgewickelt werden und möglichst keine Requotes vorgenommen werden müssen. Dabei handelt es sich um nachträgliche Veränderungen von Konditionen, die in aller Regel zu Ungunsten der Trader ausfallen. Dafür ist es wiederum Voraussetzung, dass der CFD Broker den direkten Zugang zu den Märkten gewährleisten kann. Hier kann grundsätzlich zwischen zwei Formen unterschieden werden. Sogenannte „Marketmaker“ stellen dabei die Kurse selber und führen bei Bedarf nur im Hintergrund Sicherungsgeschäfte durch. Demgegenüber stehen STP und ECN Broker. STP ist die Abkürzung für Straight Through Processing und steht für eine Durchleitung der Operationen direkt an den Markt. ECN Broker (Elektronic Communication Network) stellen sogar ein eigenes Netzwerk aus Banken und Marktteilnehmern zur Verfügung, in welchen sich die Kurse frei nach Angebot und Nachfrage bilden können.
Während es bei Marketmakern vor allem auf Vertrauen ankommt, dass die Broker im Sinne des Traders handeln und immer faire Kurse stellen, ist das Modell der ECN und STP Broker transparenter. Kurse und Konditionen hängen hier vor allem von der Effektivität und der Größe des angebotenen Netzwerkes bzw. dem Zugang zu liquiden Märkten ab.
In Bezug auf das Handelsangebot selber werden die Trader bei den allermeisten Brokern Basiswerte aus den Kategorien Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen vorfinden. Dabei haben sich die Anbieter zumeist auf spezielle Segmente oder auch bestimmte Regionen konzentriert. Grundsätzlich können sich die Kunden aber darauf einstellen, dass vor allem Werte aus der ersten Reihe zur Auswahl stehen, als vor allem Titel der Hauptindizes. Auch bei den Indizes selber beschränkt sich die Auswahl zumeist auf die entsprechenden Leitindizes der wichtigsten Länder. Mit Blick auf die Währungen ist zu beachten, dass der CFD Handel über Währungspaare abgewickelt wird. Das heißt, der Anleger kann darauf setzen, wie sich einzelne Währungen zueinander entwickeln. Neben den Majors, also US-Dollar, Euro, Yen und Britisches Pfund werden zumeist noch einige weitere Kombinationen mit Währungen aus der zweiten Reihe angeboten. Auch eine Auswahl von Rohstoffen haben die meisten CFD Broker im Programm. Neben einigen Energiewerten wie Öl und Erdgas können auch Edelmetalle und Industriemetalle, aber auch Nahrungsmittel per CFDs gehandelt werden.
Für die richtige Auswahl sollte sich der Trader vor allem fragen, bei welchen Werten er sich auskennt und sich einen Handel zutraut. Die Erfahrungen zeigen, dass sich die Trader in der Regel auf einige wenige Werte konzentrieren.
Große Bandbreite bei Handelsplattform und Konditionen
Neben der Auswahl der richtigen Basiswerte kommt es natürlich vor allen darauf an, zu welchen Konditionen gehandelt werden kann und welche Handelstechnik zur Verfügung gestellt wird. Mit Blick auf die Handelstechnik können Anleger dabei zwischen zwei Versionen wählen. Zur Auswahl stehen zunächst browserbasierte Plattformen sowie Lösungen, die auf dem eigenen Rechner installiert werden müssen.
Im Falle von browserbasierten Plattformen können sich die Anleger praktisch von jedem beliebigen Rechner aus einloggen und unkompliziert am Trading teilnehmen, wohingegen softwarebasierte Lösungen zunächst per Download auf den Rechner geladen und dort installiert werden müssen. Letztere bieten häufig ein breiteres Spektrum an Handelsinstrumenten und Analysetools, und können zudem auch besser an individuelle Vorlieben angepasst werden. Bei browserbasierten Plattformen müssen sich die Trader dagegen stärker auf standardisierte Lösungen beschränken, wobei auch diese über eine durchaus beachtliche Auswahl an Instrumenten und Tools verfügen. Während sich einige Anbieter dabei auf eine bestimmte Lösung beschränken, bieten andere wiederum beide Versionen zur Auswahl an. Standardsoftware ist dabei der sogenannte MetaTrader, der mittlerweile in der fünften Version vorliegt und von den Anbietern kostenlos zum Download angeboten wird. Browserbasierte Handelsplattformen basieren in der Regel auf dem Webtrader.
Entscheidend für die Auswahl des passenden Brokers sind aber vor allem auch die Konditionen. Die zentralen Kriterien sind dabei der verfügbare Hebel sowie die erhobenen Spreads. Während der Hebel vor allem dafür verantwortlich ist, wie hoch das Chance-Risiko Verhältnis ist, bestimmen auch die Spreads die Rendite. Bei beiden Kategorien gibt es zwischen den Anbietern zum Teil deutliche Unterschiede.
Der Hebel kann dabei zwischen 1:1 bis zu 1:1.000 betragen. Bei einem Hebelverhältnis von 1:1 wird der Basiswert im CFD Handel auch ohne Hebelwirkung gehandelt. Je höher der Hebel, desto höher sind die Auswirkungen etwaiger Kursbewegung auf die Rendite.
Bei einem Hebel von 1:1000 kann dabei der tausendfache Wert des Einsatzes am Markt bewegt werden, so dass auch kleinste Kursschwankungen zu riesigen Renditen führen. Selbstverständlich kann dabei eine Rendite auch ein negatives Vorzeichen annehmen, also einen hohen Verlust verursachen. Speziell im CFD Trading besteht sogar die Gefahr, dass der Verlust den eigentlichen Einsatz übertrifft. Der Anleger würde in Bezug auf seinen Einsatz also nicht nur einen sogenannten Totalverlust erleiden, sondern müsste auch noch einen darüber hinausgehenden Verlust begleichen. Je höher der Hebel, der für eine bestimmten Transaktion gewählt wird, desto höher ist natürlich auch das Risiko, einen solchen Verlust zu erleiden. Einige Anbieter arbeiten dabei mit festen Hebelverhältnissen, die für den kompletten Handel gelten, bei anderen ist der Hebel dagegen für jede Transaktion variabel einstellbar. Neben dem Hebel sind auch die sogenannten Lot Großen entscheidend. Hiervon hängt vor allem das Volumen ab, welches mindestens im Markt investiert werden muss. Auch durch kleine Lotgrößen lässt sich das Verlustrisiko effektiv regulieren. Die Relation von Chance und Risiko bleibt davon aber unberührt.
Ähnliches gilt auch für den Spread. Einige bieten für den Handel fixe Spreads an, andere wiederum arbeiten mit variablen Marktspreads, die von den jeweiligen Bedingungen abhängen. Bei der Auswahl kann sich der Anleger dabei an den durchschnittlichen Spreads orientieren, mit denen bei bestimmten Basiswerten üblicherweise gerechnet werden kann und die von den Anbietern in Tabellen veröffentlicht werden.
Mit einem Demokonto an den Handel herantasten
In den ersten beiden Abschnitten wurden eine Menge von unterschiedlichen Begriffen und Kategorien genannten, die gerade bei Anfängern zunächst ein gewisse Unsicherheit auslösen könnten. Grundsätzlich handelt es sich beim CFD-Handel tatsächlich um ein hochkomplexes Produkt, und der Handel ist nicht einfach, da er umfangreiche Kenntnisse erfordert und mit Risiken verbunden ist. Neben den theoretischen Kenntnissen kommt es dabei aber vor allem auf praktische Erfahrungen an, wie der Handel konkret funktioniert. Ein wichtiges Angebot, um das Trading unkompliziert und vor allem ohne finanzielles Risiko zu erlernen, stellt dabei ein Demokonto dar, welches viele Anbieter in ihrem Programm haben.
Doch auch hier gibt es einige Unterschiede. Ein gutes Demokonto ist vor allen kostenlos und möglichst nicht zeitlich begrenzt nutzbar. Während die meisten Demokonten tatsächlich kostenlos angeboten werden, sind die meisten zeitlich nur eingeschränkt nutzbar. Bei einigen endet die kostenlose Nutzungsfrist bereits nach zwei Wochen. Wichtig ist dagegen auch, dass das Demokonto über alle Funktionen wie auch das echte Handelskonto verfügt.
Neben dem Handel hat der Anleger mit einem Demokonto auch die Möglichkeit, sich mit der verfügbaren Handelsplattform vertraut zu machen. Grundsätzlich sollten sich aber alle Anleger bewusst machen, dass das Trading über ein Demokonto nicht eins zu eins auf den echten Handel übertragen werden kann. Grund hierfür sind zum einen technische Voraussetzungen: So ist der Handel über ein Demokonto eben nur ein simuliertes Traden, bei dem idealisierte Bedingungen vorausgesetzt werden, die so nicht unbedingt immer im echten Handel zutreffen müssen. Viel wichtiger ist aber der Gedanke, dass ein Handel auch psychologisch unter anderen Voraussetzungen stattfindet, sobald echtes Geld im Spiel ist.
Weitere Aspekte: Training, Service und Sicherheit
Zu einem guten CFD Broker gehört allerdings auch eine Reihe von weiteren Faktoren, auf die bei der Auswahl in jedem Fall geachtet werden sollte. Vorn an sollte in jedem Fall die Frage nach der Sicherheit gestellt werden. Immerhin überträgt man dem Anbieter die Verantwortung für viel Geld, weshalb auf einige Standards geachtet werden sollte. So sollte der Anbieter seinen Sitz innerhalb der Europäischen Union haben. Darüber hinaus ist auch entscheidend, dass der Anbieter eine entsprechende Lizenz vorweisen kann. Teil der Mindeststandards ist eine Einlagensicherung und die separate Verwaltung von Kundeneinlagen und Unternehmenskapital.
Die Qualität eines Anbieters wird aber auch durch Angebot im Bereich Service und Bildung bestimmt. Zum Service sollte zumindest eine umfangreiche telefonische Erreichbarkeit gehören und nicht nur Email und FAQ, um etwa bei technischen Problemen schnell einen Ansprechpartner erreichen zu können.
Bei der Beurteilung des Angebotes im Bildungsbereich kommt es natürlich auch auf Anspruch und Voraussetzung des Anlegers selber an. Als effektiv haben sich nach unseren Erfahrungen immer wieder Webinare erwiesen. Dabei handelt es sich um Online Formate, bei denen der Anleger die Chance hat, mit Experten ins Gespräch zu kommen und sein Wissen effektiv auszubauen.
Fazit – Neben den Konditionen sind weitere Faktoren von Bedeutung
Wer auf der Suche nach dem passenden Anbieter ist, sollte sich nicht dazu verleiten lassen, nur aufgrund günstiger Konditionen oder auch eines Bonusangebotes vorschnell zu entscheiden. Auch wenn es sich dabei zweifellos um wichtige Parameter handelt, ist es notwendig, sich die Zeit zu nehmen, das Gesamtpaket zu betrachten. Dazu gehören die Auswahl der Basiswerte genauso wie die Fragen nach Sicherheit und Service.
Ein ganz entscheidendes Kriterium kann unserer Ansicht nach auch darin gesehen werden, ob ein Demokonto angeboten wird und zu welchen Bedingungen dieses zur Verfügung steht. Denn nicht nur für Anfänger, sondern auch für Fortgeschrittene kann sich dieses Instrument als wichtige Unterstützung für den Handel erweisen.